Wenn man nach Trendscouts wie Raphael Gielgen von Vitra geht, wird es zukünftig mehr als nur einen Heimathafen für unsere Arbeit geben. Als Trendforscher beschäftigt er sich damit, wie sich Arbeit wandelt und welche veränderten Anforderungen an Zusammenarbeit und Räumlichkeiten entstehen. Neben dem Home-Office-Platz, den wir die letzten eineinhalb Jahre lieben lernen durften, ist und bleibt das Büro (für ihn) eine zentrale Anlaufstelle und damit einer dieser Heimathäfen. Unternehmensstandorte sind demzufolge nach wie vor wichtig für unsere Zusammenarbeit. Lediglich der Anlass für unseren Besuch hat sich geändert.
Wie sich die Gründe für einen Tag im Büro geändert haben, erleben wir auch im Team der SVG GARAGE. Für Konzentrationsarbeiten treibt es unsere Teamkollegen kaum in die Firma. Umso mehr dafür, wenn es um Gruppenarbeiten, Besprechungen oder den informellen Austausch geht.
Doch das Bild, das sich einem Arbeitnehmer dabei heutzutage bietet, ist nicht selten ernüchternd: Leere Büroräumlichkeiten, geschlossene Kantinen, verstaubte Schreibtische und vermisste Kollegen, die man nur im Videocall antrifft. Warum also gehen wir noch ins Büro?
Büroräume sind Orte der Begegnung und der Gemeinschaft
Büroräume geben Orientierung und Sicherheit. Sie schaffen eine vertraute Arbeitsatmosphäre und erinnern daran, welcher Auftrag und welche Motivation hinter der eigenen Arbeit steckt.
Gleichzeitig haben sie sich zu Orten der Begegnung entwickelt. Nach der strengen Kontaktabstinenz der letzten eineinhalb Jahre stellen sie nicht nur einen Bezug zum Auftrag des Unternehmens her, sondern zu den Menschen dahinter. Austausch und das gemeinsame Bearbeiten von Projekten sind in den Fokus gerückt, wohingegen Konzentrationsarbeiten immer mehr in das Home-Office verlagert werden. Darüber hinaus stellt das Büro eine unverkennbare Bindung zum Unternehmen her. Möbel, Menschen und „der eigene Schreibtisch“ beschreiben eine Identität, die der Home-Office-Platz oft noch missen lässt. Hinzu kommen diejenigen Eindrücke, die in Videocalls nicht erlebbar sind: Gesichter von Kollegen sehen, Mimik und Gestik erleben, die Kaffeepause gemeinsam verbringen. Viele dieser Faktoren bekräftigen die Tatsache, dass Büros stärker denn je als Orte der Begegnung und Gemeinschaft wahrgenommen werden.
Ein neuer Anstrich muss her
Bestehende Einzelbüros und aufgebaute Mauern passen schon längst nicht mehr in die Welt der neuen Arbeit. Der Wandel, den die Arbeitswelt von heute erfährt, ist durch die Pandemie nur noch stärker befeuert worden. Durch sie waren wir gezwungen, bewährte Standards von heute auf morgen über Board zu werfen und Neues zu gestalten.
Bezogen auf Büroräumlichkeiten und Arbeitsweisen bedeutet das: Arbeit wird vielfältiger, Abstimmung notwendiger, Austausch und Gemeinschaft geforderter. Diese Zwangsneuorientierung haben viele Unternehmen als Chance für sich begriffen – so auch die SVG Süd. Passend dazu hat man sich die Räumlichkeiten am SVG Süd Standort Stuttgart zum Anlass genommen und sie im Leitbild einer neuen Arbeit gestaltet.
Die neuen Arbeitswelten sind geprägt von weitläufigen und offenen Büroplätzen, Rückzugs- und Fokusarbeitsmöglichkeiten sowie Austauschflächen. Mit flexiblen Arbeitsplätzen und Whiteboard-Konzepten werden die Mitarbeiter dazu eingeladen, ihren Arbeitsbedürfnissen entsprechend zu agieren. Mitarbeitern im Außendienst wird die Möglichkeit gegeben, spontan und nach Bedarf ins Büro zu kommen. Gleichzeitig können Kollegen vor Ort diejenige Umgebung nutzen, die für ihre Arbeit am besten ist. Eine Telefonzelle, mehrere Meetingwürfel und verglaste Rückzugsräume bilden den Rahmen dafür. Begegnungsflächen bieten hingegen genügend Raum, um dem Gemeinschaftsbild nachzukommen und den Austausch geschäftsbereichsübergreifend zu fördern.
Räumlichkeiten und ihre Gestaltung sind also wichtig, um die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter abzubilden und sie darin zu unterstützen, sich frei zu entfalten. Gleichzeitig vermitteln sie Sicherheit und schaffen Vertrauen zu dem Auftrag und den Menschen hinter dem Unternehmen. Letztendlich geben sie aber nur den Rahmen, um Arbeit bestmöglich gestalten zu können. Ihr Erfolg ist abhängig davon, wie sehr Mitarbeitende diesen Rahmen mit Leben füllen.